Schon seit jeher faszinierten mich Schiffe. In Urlauben am Meer zogen mich die Häfen magisch an. Ich verbrachte dort stundenlang Zeit und genoss die einzigartige Atmosphäre.

2005 charterte ich mit einem Freund, der bereits die nötigen Scheine besaß, eine über 12 Meter lange Motorjacht auf der Mecklenburger Seenplatte. In jener Woche durfte ich unter Aufsicht des Skippers häufig selbst das Steuer übernehmen – ein prägendes Erlebnis, das meine Begeisterung für die Schifffahrt weiter nährte.

Nach einem Mallorca-Urlaub mit den üblichen Hafenbesuchen meldete ich mich für den Bootsführerschein an. Zu meiner großen Freude schloss sich meine Frau diesem Vorhaben an. Anfang 2017 erwarben wir dann beide die Scheine für Binnen- und See.

Ende Mai charterten wir erstmals ein rund 9 Meter langes Motorboot in Friesland. Meine fehlende Praxiserfahrung machte sich bemerkbar, weshalb ich nach dem Urlaub gezielt ein Skipper-Training absolvierte. Dieses brachte mir wertvolle neue Kenntnisse und mehr Sicherheit.

In den Folgejahren charterten wir regelmäßig Boote, doch der Wunsch nach einem eigenen Schiff wuchs stetig. Auf der Messe Boot 2020 in Düsseldorf fiel die spontane Entscheidung für eine kleine, trailerbare Sloep als Kompromisslösung.

Drei Jahre lang unternahmen wir damit Törns, zuletzt eine Woche auf dem Canal du Midi in Südfrankreich – eine wunderschöne Gegend mit dem uralten Kanal und unzähligen Schleusen. Für diese Reise richteten wir die Sloep so her, dass wir notdürftig an Bord übernachten konnten.

Leider entsprachen die Angaben im Hafenführer nicht der Realität – in den meisten Häfen gab es entgegen der Beschreibung weder Duschen noch Toiletten. Als der Hafenmeister nur lapidar meinte „Das wissen wir“, wurde uns klar, dass wir derartige Törns mit diesem Boot nicht mehr unternehmen wollten. Die Sloep war hervorragend für Tagesausflüge geeignet, aber nicht für längere Törns.

Da wir jedoch grundsätzlich auch längere Reisen planten, beschlossen wir in der letzten Nacht der Reise nach einem anderen, größeren Boot Ausschau zu halten. Schon am selben Abend recherchierte ich im Internet und fand zwei passende Angebote in den Niederlanden. Nur zwei Tage nach unserer Rückkehr fuhren wir nach Friesland, besichtigten das eine nach Telefonaten mit den Eignern verbliebene Boot und kauften es schließlich.

Anfang November überführten wir unser neues Schiff dann von Grouw in unseren jetzigen Heimathafen Heeg. Mit diesem größeren Boot können wir nun unsere Pläne für mehrtägige Törns verwirklichen.

Eine der vielen Schleusen im Canal du Midi